Magnesiumhgilfe: Case reports
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Erfahrungsberichte

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Erfahrungsbericht von S. L., geb. 1972

Als Kind galt ich in der Öffentlichkeit als ruhig und schüchtern. Ich fürchtete mich ständig im Mittelpunkt zu stehen. Sehr oft hatte ich kalte, nasse Hände. Später, in der Schule, litt ich sehr stark unter Konzentrationsstörungen. Oft konnte ich dem Lehrer im Unterricht kaum folgen. Ich hatte ständig Angst. Besonders schlimm war es, wenn ich etwas vor der Klasse vorlesen sollte. Sobald mein Name viel, zuckte ich innerlich zusammen, meine Kehle war plötzlich wie zugeschnürt und ich fing an zu stottern. Schwindelanfälle setzten ein. Nach der Schule war ich oft körperlich total erschöpft und kraftlos.

Auch alltägliche Dinge, wie Einkaufen, waren für mich purer Stress. Ich hatte Angst, auf die Straße zu gehen, beim Bus fahren verkrampfte sich bei mir die linke Schulter derart, dass es schmerzte.

In der Öffentlichkeit stand ich ständig unter Anspannung, die sich erst löste, als ich wieder zu Hause war. Ich litt unter diesen Beschwerden sehr. Oft war ich depressiv und weinte grundlos oder ich war lustlos und gereizt. Vielen Dingen fühlte ich mich einfach nicht gewachsen.

Meiner Mutter, die ähnliche Probleme hatte, wurde 1986 von Prof. Fehlinger an der Berliner Charite die Diagnose Magnesiummangeltetanie bescheinigt. Meine Tante (Schwester mütterlicherseits) litt ebenfalls unter Symptomen von Magnesiummangel. Diese reichten von Muskelzucken über Wadenkrämpfe, Herzschmerzen, bis zu gelegentlichen Herzsensationen (ähnliche Symptome wie beim Herzinfarkt).

Aufgrund dieser Tatsachen und meiner oben geschilderten Probleme ließ mein Vater bei mir ebenfalls eine Magnesiumbestimmung im Blut machen. Im Oktober '86 hatte ich einen Wert von 0,78 mmol/l. Zunehmend begann ich mich für die Magnesiummangel zu interessieren und stellte fest, dass viele der dort beschriebenen Symptome auf mich zutrafen. Nachts wachte ich mitunter auf und mein Herz raste bei einem Puls von über 120 ohne Grund. Auch hatte ich oft leichte Schmerzen in der Herzgegend, die nach 20...30 s wieder verschwanden, und die ich bisher kaum beachtete. Sobald mein Schlafrhythmus durcheinander kam, ich z.B. später als gewohnt zu Bett ging, konnte ich nicht mehr einschlafen, und musste Schlaftabletten einnehmen. Waden- und Fußsohlenkrämpfe kannte ich dagegen zunächst kaum.

So begann ich ab 1986 (ich war damals 14 Jahre) Magnesium einzunehmen. (Magnesium Jenapharm 100 - zuerst 3x1 später 3x2 bzw. 3x3), aber es zeigten sich kaum sichtbare Veränderungen. 1990 ließ ich mir Magnesium Diasporal Lutschpastillen verordnen. Während dieser Zeit traten bei mir zum ersten Mal Muskelzittern auf, was ich bis dahin nicht kannte. Auch Waden-und Fußsohlenkrämpfe hatte ich nun öfters. Mitunter musste ich 2-3x nachts rausspringen. Ich wertete dies als gutes Zeichen. Pro Tag nahm ich 600mg Magnesium ein. Im Mai '91 wurde mir erneut der Magnesiumspiegel bestimmt. Er betrug 0,65mmol/l. Dies war für mich ein herber Schlag. Ich befürchtete, dass bei mir eine Resorptionsstörung vorlag. So suchte ich eine Internistin auf und ließ mir Magnesiumspritzen geben. Im Zeitraum September '91 bis Mai '94 bekam ich 120 Magnesiumspritzen. Der Erfolg, der sich kurzfristig einstellte, hielt jedoch nicht lange an. Bald stellten sich meine alten Probleme wieder ein. Ich litt an Schlaflosigkeit, Nervosität, Unkonzentriertheit. Ich begann an der Magnesiummangeltheorie zu zweifeln. Trotzdem nahm ich weiterhin 600 mg ein, da ich nicht wusste, was ich sonst tun konnte...

Während meiner Schwangerschaft 2000 nahm ich von mir aus täglich 900 mg Magnesium in Form von Kautabletten (Mg Longoral) ein, da ich gelesen hatte, dass der Körper in dieser Zeit mehr Magnesium braucht. Trotz dieser Dosierung bekam ich im 8. Monat vorzeitige Wehen. Meine Ärztin verordnete mir ein Medikament zur Unterdrückung, welches ich allerdings nicht einnahm, und zusätzlich Magnesium in geringer Dosierung (300 mg täglich). Da ich Magnesium gut vertrug und keine Durchfälle bekam, steigerte ich die Dosis auf 1200 mg. Ich hatte Erfolg und die Wehen verschwanden. Die Dosierung von 1200 mg behielt ich bis kurz vor der Geburt bei.

Nach der Geburt nahm ich wieder weniger Magnesium ein (ca. 600 mg). Es stellten sich bald wieder meine alten Beschwerden ein.

Erst als ich im Internet auf die Seite der "Magnesiumhilfe" gestoßen bin und gelesen habe, dass es eine Erkrankung gibt, bei der man ständig zuviel Magnesium über die Niere ausscheidet, und dass zeitlebens Magnesium in hoher Dosierung (bis 1,5 g) eingenommen werden sollte, wagte ich mich an eine höhere Dosierung. Bisher hatte ich maximal 600mg Magnesium eingenommen und damit geglaubt, dies sei schon viel. Heute ist dies meine untere Dosisgrenze. Je nachdem wieviel Stress ich habe, nehme ich 900-1500 mg ein.

Ich kann sagen, dass es mir seitdem besser geht, und besonders meine Angst und die Konzentrationsschwäche s ehr stark zurückgegangen sind. Ich bin wesentlich belastbarer und ausgeglichener geworden. Meine Schlafstörungen, Herzschmerzen, Waden- und Fußsohlenkrämpfe sind verschwunden. Bei mehreren Tassen Kaffee am Tag habe ich allerdings gemerkt, dass ich eher zu Durchfällen neige. Also habe ich in letzter Zeit den Kaffeekonsum eingeschränkt.

Leider habe ich bisher keinen Arzt gefunden, der mir Magnesium zu Lasten der Krankenkassen verordnen will. Selbst als es noch erstattungsfähig war, stieß ich bei vielen Ärzten entweder auf Unverständnis oder auf Angst, es könne Nebenwirkungen haben. Meist schwankten meine Blutspiegel zwischen 0,72-0,78 mmol/l, was als völlig normal angesehen wurde. So kaufte und kaufe ich mir Magnesium selbst.

Dennoch sollte den Ärzten weiterhin klar gemacht werden, dass ein Magnesiumspiegel nichts über den Gehalt von Magnesium in den Muskel- und Gewebezellen aussagt. Außerdem können Fehler bei der Blutabnahme den Magnesiumwert ganz erheblich erhöhen. Entscheidend sind die Symptome, die immer dann auftreten, wenn dem Körper nicht genügend Magnesium zur Verfügung gestellt wird.

Ich kann jedem, der Magnesiummangelsymptome aufweist, nur empfehlen, Magnesium richtig auszudosieren. Jeder sollte für sich die richtige Dosis finden, bei der er sich wohl fühlt.

S. L., November 2005

Nachtrag

Mit Schreiben vom 20.02.2006 informierte S. L., dass ihre Hausärztin jetzt verordne.

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2006-03-12