Magnesiumhilfe: Erfahrungsberichte |
Erfahrungsbericht von Ch. B.-G., geb. 1971Im Jahr 1971 erblickte ich als kräftiges Mädchen das Licht der Welt. Als Spielkameradin für meine pflegeleichte, ältere Schwester geplant, entpuppte ich mich sehr schnell als ein äußerst anstrengendes Kind. Ich schrie sehr viel und schlief kaum. Mit 5 Jahren musste ich wegen dem ständigen Harndrang zum Kinderarzt. Fortan bekam ich einfach weniger zu trinken. Die ganze Kindheit und Jugend war geprägt von vielen schmerzhaften Symptomen wie Verkrampfung der Zehen, Halsschmerzen, Wadenkrämpfe, Magen-Darm-Beschwerden und Leistenschmerzen. Nachts konnte ich nicht einschlafen und tagsüber war ich völlig erschöpft und unaufmerksam und ich stolperte ständig. Meine Konzentrationsprobleme und Nervosität wurden dann von meiner Mutter (Fachlehrerin) als POS (ADHS - Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom) diagnostiziert. Mein Vater versuchte mich mit seinem Erziehungsstil "Zucht und Ordnung" zu bändigen. Ich wurde leicht depressiv, hatte ständig Angst, Fehler zu machen und deswegen bestraft zu werden. Mit 15 Jahren wurde ich wegen eines Morbus Scheuermann's vom Sport dispensiert. In den nächsten Jahren machte ich eine Handelsschule und ein anschließendes Praktikum. Es war der reinste Albtraum. Ich war ständig müde und machte immer Fehler. Nach einem Parisaufenthalt entschied ich mich, das Abi nachzuholen. Meine Mutter unterstützte mich finanziell und mietete für mich eine kleine Wohnung. Als Regiehospitantin arbeitete ich bei verschiedenen Produktionen mit, fürs Abi hatte ich schon sehr bald keine Kraft mehr. Im August 1992 verstarb ganz unerwartet meine Mutter mit erst 52 Jahren. Die Todesursache wurde nie geklärt. Nach ihrem Tod zog ich wieder ins Elternhaus, zum cholerischen Vater und zur immer noch pflegeleichten aber mittlerweile asthmatischen Schwester zurück. Meine Erschöpfungszustände wurden als Depression verkannt. Im Winter 1993 wurde ich zum ersten Mal ohnmächtig. Mein damaliger Freund, der alles mit ansah, reagierte völlig hilflos. Ich wurde nicht zum Arzt gebracht. Im Sommer 1993 nahm ich ein Angebot als Regieassistentin und Abendspielleiterin an. Ich vrliebte mich in einen Musiker und wir heirateten nur wenige Monate später. Bevor ich schwanger wurde, ging ich zu einem Frauenarzt in meiner westschweizerischen Heimat. Er verschreib mir ein spezielles Vitamin- und Mineralstoffpräparat. Nur wenige Tage später war ich schwanger mit meiner Tochter. Die Schwangerschaft verlief bis zum 8. Monat ohne größere Beschwerden. Dann ging nichts mehr und meine Tochter musste mit einem geplanten Kaiserschnitt geholt werden. Sie bekam bereits am 3.Tag eine Hüftschiene wegen der Hüftdysplasie. Ich konnte mich vor Erschöpfung kaum mehr bewegen und ich bekam ein Globusgefühl. Ständig schliefen meine Arme und Füße ein. Meine Tochter war wie ich ein sehr unruhiges Kleinkind. Sie musste mehrere Male zum Kinderarzt, weil die Elle beim Spielen ausgerenkt wurde. Als meine Tochter 2 ½ Jahre alt war bekam sie einen Fieberkrampf. Die nachfolgenden Jahre war sie immer sehr kränklich. Auch mir ging es gesundheitlich immer wieder sehr schlecht. Erschöpfung und Ohnmachtsanfälle führten mich dann endlich zu einem Arzt. Ohne Untersuchung gab man mir ein Präparat, um den Blutdruck zu erhöhen. Als ich vor einer 12-stündigen Prüfung im Bahnhof Zürich kollabierte (ich hatte vorher 1 Liter Kaffee getrunken und 20 Zigaretten geraucht) bekam ich einfach ein stärkeres Blutdruckmittel! Erst als ich im Frühjahr/Sommer 2003 (32j.) nicht mehr die Kraft hatte irgend etwa zu machen und ständig ohnmächtig und schwindelig wurde, ging ich zu einem Internisten. Er machte einen Bluttest, ignorierte aber die leichte Hypocalciämie. Ein Vitamin B12-Mangel wurde entdeckt und behoben. Mir ging es nach 3 Bluttests und 2 Vitamin-B12-Spritzen schlechter als je zuvor. Eines nachts wachte ich auf, weil ich am ganzen Körper ein Kribbelgefühl hatte. 48 Std. später lag ich mit verkrampften Händen und Füßen und komischen Lippen bewegungslos im Bett. Ich hatte schreckliche Angst. Ich erzählte diese Episode meinem Hausarzt. Er meinte, dass er so etwas noch nie gehört hätte. Ich bat ihn, mich zu einem Neurologen zu überweisen. Es dauerte fast 7 Wochen bis ich endlich zu einem Neurologen gehen konnte. Ich hatte während dieser Wartezeit neue Symptome wie Augenlidzucken, eiskalte Finger und Füße, Herzrasen und Herzstiche sowie ein schmerzhaftes Rippenfell oder Brustfell. Bevor ich überhaupt mit dem Neurologen sprechen konnte, wurde ein EEG gemacht. Kleine neurologische Tests wurden durchgeführt und nach ca. 7 Minuten wurde ich mit der Diagnose "Kreislaufprobleme" entlassen. Ich rief bei meinem Hausarzt an und bat ihn um eine erneute Überweisung zu einem anderen Neurologen. Eine Woche später rief mich der Hausarzt zurück und sagte, er werde mir zwar widerwillig eine Überweisung ausstellen, aber wenn es keine MS (multiple Sklerose) sei, müsse ich gar nicht mehr in seine Praxis kommen. Auf diesen Rausschmiss reagierte ich mit Wut und Angst. Ich konnte wochenlang nichts mehr essen. Als sich an den Fingergelenken Verhärtungen zeigten, rief ich nochmals in der Praxis an. Wegen der Appetitlosigkeit bekam ich zum ersten Mal ein Mg-Präparat (30 Beutel a 184 mg Mg, 2x täglich) und ein Schmerzmittel und ich wurde aufgefordert weiterhin in seine Praxis zu kommen, was ich natürlich nicht machte. Der zweite Neurologe nahm sich 2 ½ Std. Zeit und ein MRT wurde gemacht. Das leider viel zu niedrig dosierte Mg-Präparat wirkte sich sehr positiv auf meine Herzbeschwerden aus. Alle anderen Symptome blieben bestehen. Mitte Januar machte ich einen Termin bei einem Allgemeinarzt. Dummerweise, aber sehr ehrlich erzählte ich von meiner Ärzte-Odyssee. Der Arzt meinte lapidar, dass alle meine Beschwerden psychosomatisch seien. Nur ein einziger Bluttest wurde gemacht (Leberwerte und ANA). Beim dritten Besuch Ende Januar wurde der Arzt richtig impertinent. Er fragte mich, weshalb ich eigentlich wissen wolle, an was ich leide. Ich würde mich ja gar nicht behandeln lassen. Bei mir sei eh alles psychisch bedingt. Mein Mann, der mich begleitete, war völlig sprachlos. Für mich war diese Art der Behandlung alltäglich aber trotzdem sehr schmerzhaft und entwürdigend. Ich wurde regelrecht zur Akupunktur abgeschoben. Ich musste während Wochen täglich chinesische Kräutermischungen trinken, die ekliger hätten nicht sein können. Nach der erfolglosen Akupunktur forderte ich die Unterlagen vom Arzt zurück. Was in den Unterlagen steht, macht mich bis heute fassungslos. Es wurde gegen die ärztliche Schweigepflicht verstoßen (der Internist teilte dem nachfolgenden Arzt mit: "Cave psychosomatisch" in einer Überwesiung stand, ich wäre selbst in ärztlicher Ausbildung; der 1. Neurologe schreib, ich hätte reichlich Muskelartefakte etc. etc.). Im Mai 2004 wechselte ich nochmals die Arztpraxis. Die Ärztin machte Bluttests (Kalzium war diesmal zu hoch) und überwies mich an einen Stoffwechselspezialisten. Als ich nach 2 Tagen ohne Rückmeldung vom Krankenhaus Yogaübungen machte, bekam ich heftige Wadenkrämpfe und einen sehr starken Tremor. Endlich begriff ich die Symptome. So suchte ich im Internet gezielt nach einem angeborenen Magnesiummangel. Auf der Seite von Magnesiumhilfe.de wurde ich gleich fündig. Da waren alle meine Symptome aufgelistet. Immer und immer wieder las ich die Lebensläufe (Erfahrungsberichte), die meinen so ähnlich sahen. Und zum ersten Mal wusste ich, dass es viele Menschen gibt, die das gleiche vermeidbare Schicksal erlebten und immer noch erleben wie ich. Ich habe gleich mit einer 1800 mg Mg-Substitution angefangen und war bereits nach wenigen Tagen die meisten meiner Symptome los. Nach 14 Tagen rief ich in der Praxis an und erzählte von meiner positiven Mg-Erfahrung. Zu meiner völligen Verwunderung erklärte mir die Ärztin, dass mein Mg-Gehalt im oberen Drittel sei, der Endokrinologe aber eine Hypocortisolämie entdeckt habe. So musste ich das Mg absetzen und stattdessen ein Cortisolpräparat schlucken. Nach nur 2 Tagen ohne Magnesium waren alle meine alten Symptome wieder da. Mit der Einnahme von Hydrocortison kamen neue hinzu. Nach 2 Wochen konnte ich endlich wieder mein Magnesium nehmen. Alles normalisierte sich wieder. Die Ärztin war schon etwas verblüfft, aber sie unterstützte mich. Als im Februar die lang ersehnten Unterlagen aus Berlin eintrafen, habe ich Kopien gefertigt und meiner Ärztin übergeben. Endlich bekam ich Magnesiocard. Ich musste es zwar selbst bezahlen, aber mir ging es von Tag zu Tag noch besser. Im September 2006 schickte mich mein Mann nach Berlin zu einem Treffen der SHO. Nach dem Gespräch mit Herrn und Frau Liebscher entschloss ich mich, einen Arzt mit Mg-Kenntnissen in der Schweiz zu suchen. Ich fand an meinem Wohnort einen Sport- und Allgemeinarzt, der sich bestens mit Mg auskannte. Und so bekam ich mein Magnesiocard und die Krankenkasse bezahlte alles. Nach einer gesundheitlichen Verschlechterung suchte ich Ende Januar 2007 wieder meine Hausärztin auf. Der Bluttest ergab 0,9 mmol/L Mg im Serum. Trotz jahrelanger Mg-Substitution von mindestens 1200 mg Mg pro Tag. Ich habe viele Ärzte, die mich falsch oder gar nicht behandelten, auf Mg angesprochen. Ebenso habe ich für die Patientenstelle Unterlagen kopiert. Unseren schlimmen Leidensweg sollte kein Mensch mehr erleiden. Ch. B.-G., März 2007 |
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18. 10. 2007 |