Magnesiumhgilfe: Case reports
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Erfahrungsberichte

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Erfahrungsbericht von I. D., geb. 1963

Ich litt eigentlich schon mein ganzes Leben lang an leichtem Zittern der Hände. Als Kind klagte ich häufig über Oberbauchbeschwerden ungeklärter Ursache. Anfang 20 hatte ich ab und zu Krämpfe in den Fußsohlen (hat sich bis heute nie wiederholt). Seit einigen Jahren lebe ich unter sehr schwierigen familiären Bedingungen (Stress).

Seit Jahren leide ich unter immer wieder auftretenden Durchfällen. Eine Darmuntersuchung wurde 2002 von einem Gastroenterologen durchgeführt. Da mein Bruder an Colitis ulcerosa leidet, wollte ich eine diesbezügliche Erkrankung bei mir ausschließen lassen. Die Untersuchung ergab einen unauffälligen Befund, der Rat des Arztes, meine Ernährung "darmfreundlicher" zu gestalten, brachte Linderung, jedoch nur vorübergehend.

Ich bin ein starker Raucher und trank regelmäßig Alkohol; seit kurzem verzichte ich auf Alkohol ganz.

Seit Ende 2005 hatte ich immer stärker werdende Symptome:

  • Extremer Mittelschmerz und Menstruationsschmerzen (Hormone halfen nicht!)
  • "Brummen" in den Beinen, ein "inneres Zittern" (bei Aufregung)
  • Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche
  • Schwierigkeiten beim Schreiben (das Gefühl, die Hand verkrampft sich)
  • Starkes Zittern in den Händen
  • Kraftlosigkeit in den Extremitäten
  • Kleine (!) Krämpfe in der Muskulatur (aber nie der berühmte Wadenkrampf!)
  • Extremer Abfall der körperlichen Leistungskraft (Beispiel: nach dem Steigen einer Treppe das Gefühl wie bei einem grippalen Infekt, "Säcke an den Armen und Beinen" zu haben, gepaart mit Kurzatmigkeit und Herzrasen)
  • Extrasystolen
  • Nach dem einseitigen Tragen eines mittelschweren Gegenstandes stundenlange Schwächegefühle in der beanspruchten Armmuskulatur
  • Ameisenlaufen

Im Frühjahr 2006 wurde ein Knochendichtewert am unteren Limit bestimmt, seitdem nehme ich täglich 1200 mg Ca + Vit. D ein.

Seit ca. 1 Jahr hatte ich immer stärker werdende Menstruationsblutungen, seit Anfang 2006 nahm ich deshalb verordnet durch eine Gynäkologin Hormone ein (leider ohne Erfolg, weshalb ich das Präparat nach 7 Monaten wieder abgesetzt habe).

Im März 2006 begann ich eine mehrwöchige Entwässerungskur mit "Biofax", weil ich meinte, damit meinem Körper etwas Gutes zu tun; heute weiß ich, dass ich mir damit nur geschadet habe.

April 2006 hatte ich plötzlich ein extremes Zittern in den Oberschenkeln; ich vermutete MS, Parkinson oder Leukämie und hatte schreckliche Angst. Trotzdem ging ich nicht zum Arzt. Im Juni bin ich 43 Jahre alt geworden und fühlte mich "wie 100".

Ich suchte lange im Internet, stieß auf die Website www.magnesiumhilfe.de und fand dort plötzlich alle meine Symptome wieder. Der Verdacht entstand bei mir, an einer Hypomagnesiämie zu leiden. Plötzlich passte alles zusammen!

Obwohl bis dato noch keine Blutwerte bestimmt wurden, begann ich im "Selbstversuch" Ende Mai 2006 mit einer Magnesium-Substitution. Da ich zwei Probepäckchen "Magnesium Verla 300mg" zuhause hatte, nahm ich diese beiden innerhalb von 6 Stunden ein und spürte sofort eine leichte Verbesserung. Gleich am nächsten Tag holte ich mir "Magnesium Diasporal 300mg Granulat" in der Apotheke und nehme seitdem täglich mindestens 900 mg zu mir. Bereits nach 72 Stunden fiel mir das Treppensteigen wieder leichter, mein Herzschlag wurde regelmäßiger und ich fühlte mich fast wie ein "neuer Mensch". Die meisten Symptome waren nach wenigen Wochen Magnesium-Einnahme fast verschwunden oder stark zurückgegangen, die kleinen Muskelzuckungen in den Beinen und das "Ameisenlaufen" blieben mir jedoch noch länger erhalten und unter Stress zittern die Hände nach wie vor stärker, das hat sich bis heute nicht geändert. Und: ich habe "gute" und "schlechte" Tage. Sobald ich die Magnesium-Aufnahme verzögere oder ich mich außergewöhnlichen physischen (und auch psychischen) Belastungen aussetze, merke ich, dass die Symptome wie Zittern der Hände oder die Kraftlosigkeit (vor allem in den Beinen) wieder stärker werden. Bei vorübergehender Reduzierung der Dosis auf 600 mg Mg werden die Beschwerden nach wenigen Tagen wieder schlimmer, die Dosis von 900 mg Magnesium ist bei mir erforderlich. Ich lerne derzeit, meine tägliche Dosis meinen Umständen anzupassen und stelle fest, dass ich an manchen Tagen 1200 mg benötige.

Seit 12.07.2006 bin ich bei einem Internisten in Behandlung, den ich als "Glücksgriff" bezeichnen möchte. Das Thema Mg-Verlusterkrankung und mich nimmt er ernst; Mg-Werte zu checken gehört bei ihm zum normalen Tagesgeschäft ("alte Schule" nach eigener Aussage). Mein Mg-Serumwert lag bei nur 0,81 mmol/L, obwohl ich zum Zeitpunkt der Blutentnahme bereits 7 Wochen lang täglich 900 mg Magnesium genommen hatte. Die übrigen Werte im Serum betrugen

  • Natrium: 139 mmol/L
  • Kalium: 4,6 mmol/L
  • Calcium: 2,32 mmol/L
  • Kreatinin: 0,86 mg/dL
  • Blutzuckerwert: 101 mg/dl (bzw. 4,8 mmol/L)
  • Leberwerte: in Ordnung

Im 24h-Sammelurin wurden 9,5 mmol Mg und 3,2 mmol Ca gefunden (bei ununterbrochener Einnahme von 900 mg Magnesium täglich). Das Resümee des Internisten lautete: Mein Mg-Spiegel ist für mich zu niedrig. Die Ausscheidung über die Niere etwas zu hoch, aber nicht überschießend. Sein Vorschlag: Weiter Mg einnehmen und erneute Kontrolle der Serumwerte in einigen Wochen.

Seit Ende Juli sind auch die "kleinen Zuckungen" in der Unterschenkelmuskulatur meist verschwunden. Allerdings fühlt sich meine Wadenmuskulatur bei geringer Belastung sehr hart an (subjektiv), jedoch ohne zu krampfen. An Durchfall leide ich nach wie vor - besonders in den Morgenstunden. Außerdem bleibt das Zittern der Hände - vor allem vormittags und bei Aufregung. Aber die körperliche Belastungsfähigkeit ist stark gestiegen - auch bei Hitze!

Als eine der für mich schlimmsten Auswirkungen des Mg-Mangels empfand ich die Tatsache, dass ich nach dem Steigen von Treppen (mit und ohne Lasten) völlig erschöpft war. Atemnot, Herzrasen, Schweregefühl in den Beinen und Armen, wie ein Brennen. Anfangs hatte ich diesen Zustand nur, wenn ich vom Keller in den 2. Stock unseres Hauses gestiegen war, nach einigen Wochen war mir bereits das Erklimmen von wenigen Stufen zu viel. Oft ließ ich mich dann einfach nur erschöpft und schweratmend nieder und wartete bis ich wieder zu Atem kam. Mit der Zeit entwickelte ich Strategien, wie ich diesen "Anstrengungen" aus dem Weg gehen kann. Wir wohnen in einem Haus, welches - weit entfernt von der Strasse - auf einem steilen Hang steht. Manchmal ging ich tagelang nicht zum Briefkasten an der Strasse, weil ich wusste, ich würde mich danach wieder minutenlang "völlig fertig" fühlen. Zu diesem Zeitpunkt fühlte ich mich - wie oben erwähnt - "wie 100 Jahre alt". Das lange Heben meiner Arme, z.B. beim Haare föhnen, fiel mir immer schwerer. Mein Zustand erinnerte mich an einen Bericht einer schwer übergewichtigen und herzkranken Frau, den ich im Fernsehen gesehen hatte. Wären nicht noch andere Symptome dazugekommen, wäre ich vielleicht früher oder später zum Kardiologen gegangen und es hätte vermutlich damit eine der Ärzte-Odysseen begonnen, die viele Patienten auf dieser Website beschreiben. Seit dem Einzug in das Haus vor ca. 3 Jahren war ich immer stolz darauf gewesen, mehrmals täglich den steilen Hang hoch und runter laufen zu können, ohne das als besondere Anstrengung zu empfinden. Ich bin kein sportlicher Mensch, aber bin den ganzen Tag in Bewegung, laufe viel (3 Hunde), kümmere mich um ein großes Haus und ein riesiges Gartengrundstück und restauriere antike Möbel. All das wurde innerhalb weniger Wochen immer mehr zur Belastung. Bei der geringsten Anstrengung hatte ich das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen.

Dass ich meine körperliche Belastungsfähigkeit nun als "stark gestiegen" bezeichnen kann, hängt damit zusammen, dass ich all die täglichen Anforderungen (Treppensteigen, Hang hoch laufen mit Lasten) wieder bewältigen kann, ohne hinterher nach Luft zu ringen, ohne dass ich das Gefühl habe, mein Herz zerspringt, ohne dass meine Beine brennen wie nach einem Dauerlauf.

Während der Hitzewelle in diesem Sommer war ich positiv überrascht, wie gut ich mit den Temperaturen klarkomme: Ich habe Hitze immer besser vertragen als Kälte, war jedoch darauf eingestellt, dass ich während der besonders heißen Tage schnell erschöpft sein würde. Nun, ich war abends ziemlich müde, aber ich konnte mich auch bei 36 Grad im Schatten noch den täglichen Anforderungen stellen, ohne dabei übermäßig schnell schlapp zu machen. Sogar mein eher niedriger Blutdruck machte trotz Hitze weniger Probleme als sonst. Um es in wenigen Worten zu sagen: Ich habe ein großes Stück meiner Lebensqualität zurückerlangt.

Als ich vor einigen Wochen anfing mich mit Mg-Mangel zu beschäftigen, las ich einen Artikel über Lebensmittel, die viel Mg enthalten. Dabei stieß ich auf Schokolade. Mir fiel ein, dass ich mit Beginn der Pubertät eine Schokoladen-Sucht entwickelte. Jeden Mittag nahm ich nach dem Mittagessen eine ganze Tafel Schokolade zu mir. Da ich in einer Familie aufgewachsen bin, die mit Genussmitteln dieser Art sehr locker umgeht, wurde mein Verhalten von meinen Eltern geduldet (ich war sowieso eher zu dünn). Als ich dann für 10 Tage in ein Landschulheim fuhr, konnte ich bereits nach wenigen Tagen an nichts anderes mehr denken als an Schokolade. Ich wurde nervös und bekam sogar Durchfall und bat meine Eltern, mir ein "Fresspaket" zu schicken, da an meinem Aufenthaltsort Schokolade nicht zu bekommen war. Mit dem Eintreffen der Schokolade und dem regelmäßigen Verzehr verschwand der Durchfall und ich wurde wieder ausgeglichener. Wenn ich mit meiner Theorie richtig liege, habe ich bereits unbewusst in der Pubertät einen Mg-Mangel versucht auszugleichen, indem ich Unmengen an Schokolade zu mir nahm. Dies wäre ein weiterer Hinweis darauf, dass mein Mg-Mangel wohl schon sehr lange - oder mein ganzes Leben lang - besteht. Ich esse seit einigen Monaten nur Vollkornbrot, von dem ich heute auch weiß, dass es viel Mg enthält. Früher war mir Vollkornbrot eher zuwider, Anfang des Jahres entwickelte ich geradezu Heißhunger darauf. Das brachte mich ebenfalls auf die Idee, dass ich - noch vor Diagnosestellung - unbewusst versuchte, meinen Mg-Mangel auszugleichen.

Zur Vollständigkeit sei noch erwähnt: Vater und Mutter litten an Osteoporose, Migräne, Fibromyalgie, Depressionen, Reizdarm, Lidzittern, Allergien; mein Bruder an Colitis ulcerosa. Ob hier jedoch ein Magnesium-Mangel vorliegt, entzieht sich meiner Kenntnis. Ein Mg-Status wurde bei ihnen nie erhoben.

Zwischen dem bewussten Wahrnehmen meiner ersten Symptome bis zur Erkenntnis, dass es sich um eine chronische Erkrankung handelt war es kein leichter Weg. Am Anfang nahm ich mir lediglich vor, gesünder zu leben: weniger Zigaretten, kein Alkohol, mehr Bewegung. Als ich merkte, dass ich von Tag zu Tag weniger in der Lage war mich zu bewegen, da es mich zu sehr erschöpfte, kamen die ersten Ängste aber auch gleichzeitig der Versuch, meinen körperlichen Zustand zu verdrängen; so lange, bis es sich nicht mehr leugnen ließ, dass etwas nicht stimmt mit mir. Als ich anfing Magnesium zu nehmen dachte ich noch, es würde sich sicherlich um einen vorübergehenden Mangel handeln (ausgelöst durch meinen Lebenswandel, den Stress, die Hormongaben, die Calcium-Einnahme und vor allem durch die Entwässerungs-Kur) und die "Sache" wäre in 2-4 Wochen erledigt. Erst im Laufe der Wochen und Monate wurde mir immer mehr klar, dass es mir mit Magnesium so gut geht wie schon seit Jahren nicht mehr, dass mein Körper wohl eine langfristige Zufuhr braucht, damit er richtig funktionieren kann.

Ich bin froh, dass ich den Mut gefunden habe einen kompetenten Arzt zu suchen und die Diagnose nun feststeht. Auch wenn mich die Tatsache, dass ich wohl lebenslang Mg nehmen muss, ein wenig erschreckt, so bin ich doch sehr erleichtert zu wissen, was mir fehlt. Ich werde nun sicherlich lernen, mit einer chronischen Erkrankung zu leben.

Die Mg-Aufnahme hat sich mittlerweile eingespielt. Ich nehme regelmäßig verteilt über 12-13 Stunden mindestens 900 mg Magnesium ein. Die Calcium-Aufnahme lege ich auf die späten Abendstunden um eine Wechselwirkung zwischen Mg und Ca zu vermeiden.

Ich war sehr gerne bereit, einen Erfahrungsbericht für diese Webseite zur Verfügung zu stellen. Waren es doch auch die Berichte von Betroffenen, die mir dabei geholfen haben, den richtigen Weg zu gehen! Ich werde niemals diese Erleichterung vergessen, als ich nach dem Durchlesen der Berichte erkannte, um welche Erkrankung es sich aller Wahrscheinlichkeit nach auch bei mir handeln könnte! Nicht unerwähnt lassen möchte ich, dass es nicht zuletzt die kompetente und freundliche Unterstützung von Herrn Professor Liebscher war, d ie mir geholfen hat meine Erkrankung zu erkennen und den Mut zu finden, einen Arzt aufzusuchen.

I. D., September 2006

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2007-10-18