Magnesiumhilfe: Erfahrungsberichte |
Erfahrungsbericht von ----, geb. 1949Veranlagung ... hörte ich schon im Kindesalter manchmal, wenn ich wieder gesundheitliche Beschwerden hatte, deren Ursache nie richtig geklärt wurde. Ich konnte mir damals nichts darunter vorstellen. Bis etwa 4. Lj. hatte ich sehr oft "eitrige Mittelohrentzündung". Im Alter von 5 bis 8 Jahren weckten mich nachts manchmal heftige Schmerzen in den Beinen (Schienbein und Spann), ich kannte das von meinen älteren Geschwistern. Auch erhielt ich in dieser Zeit zur Verbesserung des Knochenwachstums, manchmal monatelang, Calcium-Lutschtabletten (Calcipot® und Calcipot-D®). Mit 8 bis 10 Jahren habe ich zwanghaft Grimassen geschnitten und ruckartig einseitig mit den Schultern gezuckt - jetzt weiß ich, dass es sich um das Tourette-Syndrom handelte. Mit 11 bekam ich oft Rückenschmerzen, die ich bald nie mehr ganz loswerden sollte. Mit 12 waren die Schmerzen so stark, dass ich manchmal nicht einschlafen konnte. Der Arzt stellte die Diagnose Scheuermann'sche Krankheit. Das hatte auch mein ältester Bruder gehabt. Ich wurde reichlich ein Jahr vom Schulsport befreit. Ebenfalls in dieser Zeit begannen häufige damals nur Stunden anhaltende Kopfschmerzen, es fiel mir sehr schwer mich zu konzentrieren, war sehr leicht ablenkbar und ich träumte oft im Unterricht. Meine Lehrer merkten das kaum, denn ich saß gerade da, mit offenen Augen. Ich fühlte mich benommen, bekam bald nicht mehr mit, was um mich herum gesprochen wurde und träumte wenige Augenblicke wirres Zeug. Schlafmangel konnte nicht die Ursache sein, denn meine Eltern achteten, als ich zur Schule ging, streng darauf, dass ich nachts mindestens 8 Stunden schlief. Mit 17, als ich neben der Berufsausbildung in der Abendschule eine Abiturklasse besuchte, kamen häufige diffuse Oberbauchbeschwerden hinzu und ich bekam immer kalte Füße. Der Allgemeinpraktiker fand nichts. Der Internist untersuchte mich gründlich - fand nichts. Ein Homöopath sprach nach Irisdiagnostik von einer Leberfunktionsstörung. Seine Pillen änderten nichts. 1968 bis 1973 Studium, relativ beschwerdearme Jahre. Nur relativ, weil ich mehrmals, das erste Mal im März 1970, "aus heiterem Himmel" kollabierte. Immer das gleiche Bild: Mir wird plötzlich schlecht, als hätte ich zu lange nichts gegessen, der Mund wird trocken, das Atmen fällt schwer, das Umfeld verschwimmt und wird nur noch schwarz-weiß wahrgenommen. Ich muss mich festhalten, sacke unter extremem Schweißausbruch in die Hocke, höre plötzlich alles sehr fern, dann ein kurzes "Ohrensausen" und schließlich nichts mehr. Ich bin mehrere Minuten blind, ohne das Bewusstsein ganz zu verlieren. Leute, die mir halfen, sagten, ich sähe ganz weiß aus. In den 70er Jahren wechselten sich Phasen phänomenalen Lernvermögens (Aufnahme wie ein Scanner) und zunehmender Erschöpfung, bis zum black out, ab. 1977 stellten sich episodenhaft Herzschmerzen ein, als wenn ein großer Stein auf meiner Brust liegt. Seitdem kam es selten, aber immer wieder vor, dass ich am frühen Morgen völlig orientierungslos aufwachte: ich war unfähig mich zu bewegen, fühlte weder Arme noch Beine, wusste nicht wo ich bin, wer ich bin, völlige gedankliche Leere, die panischem Entsetzen wich. 1981 bis 1983 viel Stress, Erschöpfungsphasen, gelegentlich zwanghaftes Einschlafen am Tag. Seit 1985, unter familiärer und beruflicher Stresssituation, anhaltend Herzschmerzen und Hypertonie (systolisch 150 bis 170 mm Hg) ein. Therapie mit Pentalong® und Faustan®. 1988 Wechsel der Arbeitsstelle, ich war bald massivem Mobbing ausgesetzt. Die anhaltenden Herzschmerzen wurden immer stärker, manchmal stechend, meist zur linken Schulter ausstrahlend, dazu innere Unruhe und Angstzustände ohne konkreten Hintergrund. Ich schlief immer häufiger im Dienst spontan ein, sobald ich mich setzte. Nachts konnte ich oft trotz extremer Müdigkeit erst am Morgen einschlafen, erwachte dann wie gerädert und fühlte mich tags sehr schlecht. Mehrmals weckten mich in der Nacht Kopfschmerzen, die so stark wie noch nie in meinem Leben waren und Brechreiz auslösten. Nach der Arbeit musste ich inzwischen zu Hause immer erst 2 bis 3 Stunden schlafen. Kaffee begann ich zu meiden, weil ich Magenkrämpfe davon bekam, starken Tee trank ich bereits literweise, ohne dass mich das richtig wach hielt. Das extreme Schlafbedürfnis schlug stets in heftigen Kopfschmerz, Übelkeit und stärkere Herzbeschwerden (Schmerzen, "Herzstolpern", Ausbleiben einzelner Herzschläge) um, wenn ich ihm nicht nachkam. 1989, nach Schwächeanfällen im Dienst und zu Hause, Überweisung vom Notarzt zum Neurologen/Psychiater. Seine Lidocain®-Injektionen in Nacken und Schulter änderten nichts. EKG und EEG waren unauffällig. Röntgenaufnahmen zeigten (11/1989) eine altersgemäße HWS, aber (12/1989) in der Schädelbasis ein "zu kleines Zerebralloch". Von da her seien Beschwerden zu erwarten, erklärte der Arzt. Erfolglose mehrmonatige Therapie mit Lithium. Die leichte Besserung durch eine kurze Reha-Maßnahme hielt kaum zwei Wochen an. Im Jan'92 plötzlich anhaltend stechender Herzschmerz, Kreislaufschwäche und Übelkeit. Die Anfangsdiagnose "Herzinfarkt" wurde durch EKG nicht bestätigt. Seitdem Therapie mit Betablocker und mehrere Jahre ASS100. Damals beginnender, nach 10 Jahren vollständiger Libidoverlust. Im Zeitraum 1995 bis 1997, auf dem Heimweg (37 km) von neuer Arbeitsstelle schlief ich mehrmals hinter dem Steuer zwanghaft ein. Mal weckte mich das Holpern auf der Grasnarbe, mal das Hupen vom Gegenverkehr. Im Dienst machten mir, außer der Müdigkeit, das ständige Zucken und Hüpfen der Beine sowie zwanghafte Zehenbewegungen und -krämpfe zu schaffen. Wadenkrämpfe hatte ich dagegen, abgesehen unter Penicillin-Medikation, nie. Während ich bis Mitte der 70er Jahre sehr viel gelesen habe, las ich inzwischen kaum noch etwas: Ich bekam nicht mehr mit, was ich da gerade gelesen habe, und ich schlief in einem fort darüber ein. Anders bei Fachliteratur, wo neue Fakten sich, wie in einem Puzzlespiel, logisch einfügen und Lücken schließend "Aha-Effekte" bewirken. Seit gut 10 Jahren träumte ich im Schlaf nur selten, ausnahmslos waren es Albträume, in denen ich in der Regel mich hilflos Erstickungssituationen ausgesetzt sah. Danach erwachte ich stets schweißgebadet und mit "Herzrasen". Manchmal weckte mich eigenes Schreien. Die in den letzten 10 Jahren eingetretenen Persönlichkeitsveränderungen, die in meinem Umfeld als Faulheit, Desinteresse und Lieblosigkeit gedeutet wurden, führten dazu, dass meine Frau in mir nur noch ein gefühlloses Monster sah und mich 1996 verließ. Zuvor hatte sie sich immer wieder mal darüber lustig gemacht, dass ich im Schlaf ständig zucke und mich hin und her werfe, und deshalb manchmal das Weite gesucht. 1997 bemerkte jemand, dass ich im Schlaf immer wieder, ab und zu bis 2 Minuten lang, zu atmen aufhöre und dann um mich schlage. 07/97 Überweisung ins Schlaflabor. Die Polysomnographie wies schwere Schlafapnoe Typ I und II aus und zeigte eine stark gestörte Schlafarchitektur. REM-Phasen fehlten ganz. Therapie mit Maskenbeatmung (seit 1997), später auch Theophyllin® (seit 1998) und Aminophyllin® (seit 1999), brachten jeweils sprunghaft eine wesentliche Besserung hinsichtlich Tagesmüdigkeit und zwanghaftem Einschlafen, die aber jede innerhalb eines Jahres deutlich nachließ. Seit 1999 Tinnitus. Es begann mit gelegentlichem "Knistern", setzte sich mit von Jahr zu Jahr stärker werdendem "Zirpen" und Rauschen fort. Auch andere Beschwerden, vor allem "Somatisierungs-" bzw. "neurovegetative" Störungen, nahmen weiter zu. Magenschmerzen, unklare Oberbauchbeschwerden, "Meteorismus", Verdauungsstörungen und Schmerzen im Unterbauch hörten nicht mehr auf. Während ich schon seit der Kindheit immer kalte Füße hatte, fror ich nun immer häufiger selbst im gut geheizten Zimmer so sehr, dass ich am ganzen Körper schlotterte und Schreibarbeiten abbrechen musste. Meine Handschrift war ohnehin seit der Schulzeit so krakelig und zittrig geworden, dass ich mich dafür schämte und meine Aufzeichnungen manchmal selbst nicht mehr lesen konnte. Depressionen und gelegentlich Weinkrämpfe stellten sich ein. Die seit der Kindheit mit saisonalen Schwankungen gewohnten Rückenschmerzen hatten eine neue Qualität erreicht: Wenn ich morgens erwachte, war ich oft nicht mehr in der Lage aufzustehen. Ich musste mich seitlich zum Bettrand rollen bis meine Beine auf den Boden plumpsten und ich auf den Knien Halt fand, dann konnte ich mich mit den Armen hoch drücken. Nach dem Aufstehen ließen die Schmerzen bald nach. Das Kurzzeitgedächtnis ließ mich im Stich. An manchen Tagen war ich nicht mehr in der Lage, auch nur eine dreistellige Zahl zu wiederholen. Dazu gesellten sich Konzentrationsstörungen, extreme Zerstreutheit (Gedankenflucht) und gedankliche Leere. Die zunehmende Antriebslosigkeit belastete mich psychisch besonders. Das Zeitgefühl ging verloren. Bewusstseinsstörungen ("aus den Augen - aus dem Sinn" im wörtlichen Sinne) und Wahrnehmungsstörungen wurden immer häufiger. Meine Hände kribbelten oft beim morgentlichen Erwachen und immer innerhalb weniger Minuten beim Radfahren so stark, dass ich nichts anfassen oder festhalten konnte. Die Fußballen und andere Körperstellen wurden bleibend gefühlstaub. 2001 fühlte ich mich zerschlagen und wollte nur noch schlafen. Man konnte von einer Art "Dämmerzustand", episodenweise schon von "geistiger Umnachtung" sprechen. Dagegen fand ich mein logisches Denkvermögen in keiner Weise beeinträchtigt. Und ich machte Gebrauch davon, so gut ich noch konnte. Weil ich mich fachlich auf dem Laufenden halten wollte besuchte ich trotz Arbeitslosigkeit im März 2001 einen Kongress auf meinem Fachgebiet - und erlebte (überlebte) dort meinen bisher schwersten Schlag. Nach der Einnahme eines verordneten Medikamentes (Aniflazym®) hatte ich am Anreisetag heftigen Durchfall bekommen, konnte in der Nacht kaum schlafen, und ging am Morgen, weil ich mich etwas besser fühlte, doch zur Eröffnung. Als ich mich nach straffem Fußweg schließlich setzte, wurde mir schlecht, leichter Brechreiz und zunehmende innere Unruhe setzten ein. Ich konzentrierte mich nur noch darauf, nicht inmitten fast vierhundert Zuhörern aus der Rolle zu fallen. Kalter Schweiß lief mir am Rücken, dann am ganzen Körper herunter. Mein Herz begann zu "stolpern" (Aussetzen und kurze schnelle Schlagfolge wechselten sich ab), ich hörte nichts mehr und mir wurde buchstäblich schwarz vor Augen. "Das war's also" dachte ich noch. Der Applaus holte mich in die Gegenwart zurück. Ich war nicht gleich in der Lage aufzustehen und wie andere den Saal zu verlassen. Dann merkte ich, dass ich von Kopf bis Fuß tropfnass war. Ich ging ins Hotel und legte mich ins Bett, konnte aber bis zum Nachmittag weder schlafen noch einen klaren Gedanken fassen. Im Nov'2001, auf einer Fachtagung, erfuhr ich in einem Vortrag von Professor Liebscher vom Magnesiummangelsyndrom. Plötzlich war ich hellwach: Alles, was ich über dieses Krankheitsbild zu hören bekam, war mir all zu gut bekannt. "Der spinnt doch!", hätte wohl auch ich über einen gesagt, der mir erzählte, was ich dann selbst erlebte. Nach der Tagung, wieder zu Hause, versuchte ich es gleich mit dem Magnesium-Präparat, das im Tagungsbüro als Werbematerial auslag. Bereits innerhalb weniger Tage besserte sich mein Befinden wesentlich. Mit einem Magnesium-Präparat aus dem Supermarkt, später aus der Apotheke, setzte ich die Therapie mit 300 bis 600 mg Mg am Tag fort. Nach nur zwei Wochen war ich ein anderer Mensch! Es war wie ein Erwachen aus einem Albtraum, einem Jahre währenden Dämmerzustand. Die zermürbenden durch Stress verstärkten Dauerkopfschmerzen im Hinterkopf ließen bald nach und sind seitdem nie mehr aufgetreten. Auch die Konzentrationsschwäche ist allmählich innerhalb 6 Monaten zurückgegangen. Das hört sich banal an. Aber beides zusammen hat über lange Zeit alle Lebensfreude erstickt und ich kam mir nicht mehr gesellschaftsfähig vor. Ich habe ein Stück Lebensqualität, das ich bereits unwiederbringlich verloren glaubte, wiedergefunden! Aber die Magenschmerzen, Verdauungsstörungen und Tagesmüdigkeit nahmen weiter zu. Oder traten sie nur stärker ins Bewusstsein, nachdem die viel belastenderen Dauerkopfschmerzen aufhörten? Ich war wegen "Somatisierungsstörungen" dann 11 Monate krank geschrieben. Als Zufallsbefund wurde Diabetes Typ II mit Glucosewerten zwischen 9 und 10 mmol/l festgestellt. Ein Säureblocker (Omeprazol®) für den Magen half nur anfangs ein wenig. Die Gastroskopie brachte keine Erklärung. Die Art der Verdauungsstörungen in Verbindung mit dem Zusammenbrechen des Wärmehaushalts (das bereits beschriebene immer häufigere Frieren und Schlottern im gut geheizten Zimmer) deutete ich als Fehlen von Pankreasenzymen. Versuchsweise erhielt ich zur Substitution Pankreasextrakt (Kreon®) - und ab der ersten Kapsel war Ruhe im Bauch. Es war offensichtlich der im Schema von Holtmeier genannte "Spasmus sphinkter oddi", die Verkrampfung des Schließmuskels der Bauchspeicheldrüse. Ich erhöhte deshalb die tägliche Mg-Dosis auf 600 bis 900 mg. Seitdem brauche ich kein Kreon® mehr, die Magenschmerzen hörten auf. Herzrhythmusstörungen blieben aus, der Blutdruck stabilisierte sich. Einschlafstörungen kannte ich schon nicht mehr: ich schlief nun innerhalb von Sekunden (!) ein, träumte sofort und viel - keine Albträume mehr. Die Polysomnographie wies vorgezogene und ausgedehnte REM-Phasen aus. Am 01.03.2004, also 26 Monate nach Beginn der Mg-Supplementation, erfolgte erstmals eine Mg-Bestimmung im Serum, diese ergab 0,69 mmol/l. In diesen Tagen hatte ich wieder eine Phase extremer Rückenschmerzen. Meinen Hausarzt hörte ich "total verspannt" und "hart wie ein Brett" sagen, und dachte mir: dann muss Magnesium helfen. Ich erhöhte die Dosis auf 1200 mg Mg pro Tag. - Innerhalb 4 Wochen verschwanden die im Nacken-Schulter-Bereich lokalisierten Schmerzen ohne weitere Medikamente. Innerhalb eines Jahres verschwand auch der generalisierte Rückenschmerz, der auf die im Röntgenbild der Wirbelsäule unübersehbare Arthrose zurückgeführt wurde. Ich habe zum ersten Mal seit 47 Jahren keine länger anhaltenden Rückenschmerzen mehr! Als Ursache eines gelegentlich auftretenden punktuellen Rückenschmerzes rechts der Wirbelsäule nannte der Urologe Ende 2005 "möglicherweise Nierensteine". Spätere Untersuchungen bestätigten diesen Verdacht nicht, eine Klärung steht noch aus. Das Kribbeln in den Händen trat nie mehr auf. Das Syndrom der unruhigen Beine (RLS) ging so weit zurück, dass ich selbst es nicht mehr wahrnehme. Ich kann jetzt wieder, selbst vor dem Schlafen gehen, starken Kaffee mit Genuss und ohne Reue trinken. Der Blutzuckerwert hält sich, nachdem ich die Mg-Dosis auf 1200 mg/d erhöhte und solange ich dieses Niveau halte, dauerhaft zwischen 5 und 6 mmol/l. Tinnitus hat nicht weiter zugenommen. Die Dosis des Betablockers konnte halbiert werden, ein gänzliches Absetzen schien zunächst nicht möglich. - Bis ich, ohne Folgen, mehrmals hintereinander vergaß, am Abend beide Medikamente, Meprolol® und Theophyllin®, einzunehmen. Ich brauche also beide nicht mehr. Viele der genannten und einige andere Beschwerden hatte ich bisher meiner Atemfunktionsstörung (Schlafapnoesyndrom, latent mindestens seit 1986) zugeschrieben. Mit Ausnahme der Fettleibigkeit treffen auch alle unter "Pickwick-Syndrom", "Pickwick-Psychosyndrom" und "Undinesyndrom" beschriebenen Merkmale zu. Im Juni 2005 kam im Schlaflabor der Uniklinik Dresden die Diagnose Narkolepsie hinzu. Was das mit Magnesiummangel zu tun hat? - Ich finde in der Literatur, bei Fehlinger, bei Durlach, Holtmeier und in anderen Quellen immer mehr Hinweise, dass primäre Atemfunktionsstörungen, wie auch für Diabetes und den plötzlichen Kindstod (SIDS) beschrieben, in kausalem Zusammenhang zu Magnesiummangelerkrankungen stehen. Als Ursache sporadisch noch auftretender Kopfschmerzen habe ich extreme Blutdruckabweichungen nach Verzehr Glutamat enthaltender Lebensmittel, Schlafdefizit oder einfach ungenügendem Trinken (> 2 Liter!) erkannt. Ich habe bei meinen "psychoMagnesiumsomatischen" Beschwerden die Wortverknüpfung als zu klein geschriebenes Magnesium erkannt. Und ich habe bestätigt gefunden, dass Magnesium kein Wundermittel ist, das gegen alles hilft, aber auch, dass nichts läuft, wenn nur Magnesium fehlt. Mit Kassenrezept für Magnesium Diasporal 300 habe ich keine Schwierigkeiten. Ich habe zu meinem Hausarzt seit vielen Jahren ein gutes Vertrauensverhältnis und wir tauschen uns über fachliche Fragen aus. So informierte ich ihn von Anfang an über alles, was ich über das MMS in Erfahrung bringen konnte. Kein Arzt kennt mich besser als er, für ihn war damit der "Fall" klar. Dank dem Wissen zum Magnesiummangelsyndrom, das mir in der Selbsthilfeorganisation Mineralimbalancen e. V. besonders durch Herrn Prof. Liebscher zugänglich wurde, und dank Herrn Dr. Fauk, der als Facharzt unsere SHO betreut, habe ich wieder eine akzeptable Lebensqualität erreichen können. Aber mehr als 50 Jahre Mg-Mangel haben auch bleibende Spuren hinterlassen: Seit 2004 erhalte ich "Rente wegen voller Erwerbsminderung". Aber erst nach zweitem Anlauf. Die zunächst von der BfA mit der Erstellung der notwendigen Gutachten beauftragten Fachärzte stellten eine uneingeschränkte Erwerbsfähigkeit fest. Unter Hinweis auf BGB §810 habe ich bei der BfA die Gutachten angefordert und konnte anhand dieser Unterlagen Punkt für Punkt Verletzungen der Sorgfaltspflicht und - auf mein Krankheitsbild bezogen - fachliche Inkompetenz nachweisen. Meine kurze Erläuterung zum Magnesiummangelsyndrom, mit dem die promovierte Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie nichts anzufangen wußte, fand in ihrem Gutachten ihren Niederschlag in der Feststellung einer "histrionisch-anankastischen Persönlichkeitsstörung". Mit meinem Widerspruch erreichte ich, dass die Befunderhebungen meiner behandelnden Ärzte zur Beurteilung meiner Erwerbsfähigkeit durch andere Gutachter herangezogen wurden. Das Ergebnis war das volle Gegenteil des ersten Gutachtens. Mit "Heredität" meines Krankheitsbildes (also doch Veranlagung!) hätte ich vor wenigen Jahren nichts anzufangen gewusst. Jetzt sehe ich, dass die von Holtmeier beschriebenen Symptome in unterschiedlicher Anzahl und Ausprägung auch bei drei meiner fünf Geschwister vorliegen. Weit stärker als meine Geschwister war meine Mutter betroffen. Nachdem sie mit 59 Jahren durch verordnete Rheumamittel (Wofapyrin®, Phenylbutazon®) in einen mehrere Monate anhaltenden lebensbedrohlichen Zustand geraten und im Krankenhaus erfolglos behandelt worden war, hat sie sich davon nie wieder ganz erholt. Da in dieser Zeit mangels besserem Wissen die Diagnose "Rheuma" oft recht großzügig vergeben wurde, halte ich es heut für möglich, dass die anhaltenden Schmerzzustände im gesamten Bewegungsapparat durch schweren Magnesiummangel bedingt waren. Im Vordergrund standen seit diesem Desaster erhöhtes Schlafbedürfnis, rasch zunehmender und nach wenigen Jahren anhaltend starker Tremor in beiden Händen (ärztliche Diagnose: M. Parkinson), nach längeren Gallenbeschwerden Ausfall der Gallenfunktion (Verschluss und Dystrophie, keine Fettverdauung mehr), Arthrose der Wirbelsäule, starke Osteoporose, selten nachlassender Kopfschmerz, immer kalte Hände und Füße, häufig Magenschmerzen, Ausfall der Pankreasfunktion (keine Verdauung mehr), extreme Magersucht (von ca. 90 kg vor der &auot;Rheumatherapie" auf zuletzt unter 25 kg). Sie starb unter größten Schmerzen, als nur noch Haut und Knochen übrig waren, mit 90 Jahren. Sie kannte keine Hypertonie, hatte meist Hypotonie. Bis zuletzt geistig aktiv, kein erkennbares Nachlassen der Intelligenzfunktionen. Hinweise aus mündlichen und schriftlichen Überlieferungen lassen die Annahme zu, dass auch ihr Vater am MMS litt und das Krankheitsbild vor unmehr 100 Jahren maßgebend für seine Entscheidung war, dem Rat seines Arztes folgend vom Fleischverzehr abzulassen und Vegetarier zu werden. Für eine Mitgliedschaft in der SHO "Mineralimbalancen" habe ich mich sofort entschieden, nachdem ich 02/2002 Näheres erfahren habe. Die inzwischen eigenen Erfahrungen mit dem Magnesiummangelsyndrom - heut auch ein Synonym für eines der groteskesten Kapitel in der Medizingeschichte - waren das überzeugendste Argument. Mir ist vor allem am Erfahrungs- und Informationsaustausch gelegen. Und es ist mir Genugtuung anderen Betroffenen helfen zu können. Dank Magnesium habe ich wieder die Kraft dazu. Dezember 2005 |
NachtragSeit Ende 2005 deuten abnormale Blutwerte auf eine latente chronische Entzündung hin. Unabhängig von der bis heut erfolglosen Fokussuche erhielt ich im Januar 2006 ein starkes Antibiotikum, Cotrim 960® - 1A Pharma, das ich hoch dosiert 75 Tage einnehmen sollte. Innerhalb weniger Tage stellten sich fast alle beschriebenen Nebenwirkungen ein. Insbesondere wurde der soeben beschriebene mit der Magnesiumtherapie erreichte Erfolg ab dem dritten Tag im Schnelldurchlauf "rückabgewickelt". Nach und nach stellten sich, in ihrer Stärke zunehmend, die Mehrzahl der Beschwerden wieder ein. Nach Rücksprache mit dem Arzt habe ich das Antibiotikum in der fünften Woche abgesetzt. Doch nach weiteren 5 Wochen sind nur wenige Beschwerden wieder weg oder abgeschwächt gewesen. Die Normalisierung unter Mg-Supplementation verläuft sehr schleppend. Ich vermute, dass das genannte Antibiotikum, wie bereits vom Penicillin bekannt, in den Magnesiumstoffwechsel eingreift und auch die Darmflora schweren Schaden genommen hat. Das die Darmflora schützende therapiebegleitend empfohlene Medikament ist nur auf Privatrezept erhältlich und für mich unerschwinglich. Bei einer späteren Kiefer-OP (2x WSR) verursachte die Lokalanästhesie (Xylocain®) spontan heftige migräneartige Kopfschmerzen, während ein Wundschmerz, dank hochdosiertem Magnesium, ausblieb. Den anderen Nebenwirkungen des prophylaktisch verabreichten Antibiotikums konnte ich erfolgreich mit hochdosiertem Vitamin B6 + Folsäure begegnen. August 2006 |
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18. 10. 2007 |