Magnesiumhgilfe: Case reports
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Erfahrungsberichte

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Erfahrungsbericht von G. B., geb. 1940

Ich bin kürzlich 65 Jahre alt geworden. Zurückblickend habe ich seit mehr als 50 Jahren gesundheitliche Probleme, die vor 30 Jahren in der Charite Berlin (Dr. Fehlinger) als Magnesiummangeltetanie diagnostiziert und schrittweise behandelt wurde.

Heute bin ich seit etwa 10 Jahren Patientin von Herrn Dr. Fauk, der auch meine Tochter (41 Jahre) mit ähnlichen Problemen betreut.

In meiner Kindheit (Alter von 10-12 Jahren) stellten sich unregelmäßige Beschwerden im Herz-Kreislauf-Bereich ein - Schwindel bei längeren Stehen, Blutleere bis zur Ohnmacht, Erbrechen, dazu Gliederschmerzen und Muskelkrämpfe. Da auch mein Vater (Jahrgang 1913) und meine Großmutter väterlicherseits (Jahrgang 1894) ebenso "litten", wurde vom Hausarzt alles als "familiäres Geschehen" gedeutet. Mir half das wenig, denn während der Schulzeit mussten mich Klassenkameraden öfters wegen dieser Unpässlichkeiten nach Hause bringen; sehr peinlich für mich als gute Schülerin. Aber es hielt sich in Grenzen (etwa 1-2mal / Monat). Erst ab 1957 häuften sich die Attacken. Bewusstlosigkeit, Krampfanfälle und Migräne kamen hinzu. Ich hatte eine Ausbildung zur Zahntechnikerin begonnen und litt sehr unter der Unfähigkeit, die gesundheitlichen Probleme in den Griff zu kriegen. Internistische Betreuung erfolgte ab 1958. Durch EKG sichtete man eine Myokarditis, behandelte medikamentös und erfolglos. Eine Kur 1960 (Kneipp) sollte Besserung bringen. Fazit nach 4 Wochen: Symptome nicht therapierbar. Kürzlich fand ich in meinem alten Kneipp-Kurbuch vom Februar 1960 meine damalige Medikamentenauflistung für den Kurarzt (Zeitraum 1.9.59 bis 31.1.60): G-Strophantin Liquidum, Embran, Symbioflor, Deumacard, Diacard, Pentedrin, Santa Flora, Summavit, Valocordin, Hoemarinbäder, Tct. Contra Stenocard, Tct. reclativ, Extractum Cor, Lepinaletten, Vegetativum, Gelonida.

Mir schien es als "lebende Apotheke" fast normal, dass die Berufsausbildung (im letzten 1/4 Jahr!) auf ärztliches Anraten abgebrochen werden musste. Stattdessen besuchte ich eine Handelsschule - sitzende Tätigkeit bringt Besserung, meinte jeder, der mir Mut zusprach.

Trotzdem nahmen Schwäche und innere Hilflosigkeit zu... Denn die Ärzte schienen ratlos.

1962 und 1964 wurden meine beiden Kinder geboren. Während beider Schwangerschaften litt ich unter starkem Wasserverlust, oft bis zu 10 Liter pro Nacht, sowie Krämpfen in Extremitäten und Bauchmuskulatur. Der Blutdruck lag durchschnittlich bei 100/60. Beide Entbindungen dauerten 48 bzw. 46 Std. Um den Krämpfen entgegenzuwirken, erhielt ich Sauerstoffgaben über den gesamten Zeitraum. Beide Kinder kamen "völlig normal" zur Welt, was Dr. Fehlinger später bei Bekanntsein der Mg-Tetanie bestaunte. Während der jeweiligen Stillperioden (4 bzw. 2 Monate) bemerkte ich einen Rückgang der Muskelkrämpfe. An der Tagesordnung waren hingegen Schwächeanfälle und Kreislaufdysregulationen. "Überforderung" meinte der Hausarzt.

Ich stand eigentlich "mitten im Leben": 4 Std. Berufstätigkeit, 4 Std. Personenhaushalt, 110 m2 Wohnung, 1200 m2 Garten, abends Sport. Ich unterstütze den schulischen Bereich der Kinder und Lehrer. Trotz der positiven Lebenseinstellung verfolgten mich unregelmäßig, aber heftig die bekannten Attacken. Die Medikamente wechselten, die Anfälle blieben. 1975 landete ich mit Blaulicht im Krankenhaus, ohne Bewusstsein. Der Zustand sei beunruhigend, sagte man meinem Mann. 3 Monate lang untersuchten die Ärzte in allen möglichen Bereichen, immer nur der Hinweis auf Myokarditis. Der Internist wollte einen Anfall provozieren und jagte mich im Krankenhaus treppauf-treppab - erfolglos... Eine Angiographie im nächsten großen Krankenhaus blieb ohne Untersuchungsbefund, sogar ohne Bericht. Denn ich bekam einen "Bromschock" und musste "zurückgeholt" werden. (lt. Auskunft des leitenden Arztes an meinen Mann). Für mich hatte das folgende Vierteljahr Horrorcharakter. Denn nach dem Bromschock fehlten mir die Erinnerungen; Namen, Daten, Fakten... ich musste lernen, Gesichter den Namen zuzuordnen. Gesundheitlich war nach den 3 Monaten Krankenhausaufenthalt alles wie zuvor - nur die Abstände der Anfälle verkürzten sich. Die Krankschreibungen häuften sich, die Mutlosigkeit nahm zu.

Auf Drängen meines Mannes erreichten wir eine Überweisung zur Charite, zunächst Kardiologie/Innere Abt. Hier stellte man u.a. Abweichungen bei Blutuntersuchungen fest, so dass ich in der Neurologischen Poliklinik der Charite weiterbehandelt wurde. Nach kurzer Zeit kam dann die Diagnose: Magnesiummangeltetanie. Therapierbar! Auch ich gehörte nun zum Stamm der "Untersuchungspatienten". Die Schwierigkeiten, Magnesium in haltbarer Form herzustellen, sind bekannt. Mit einer großen Flasche (500 g) Mg-Lösung im Gepäck konnte man 1 Woche Urlaub machen... Dann musste meine Lösung in Berlin (Hin- und Zurücktour per Bahn 4 Std.) geholt werden. Mit den in Tütchen abgefüllten Tagesportionen zum Auflösen in Wasser war es ähnlich.

Die schrittweise Besserung der Beschwerden war so positiv! Meine Familie spürte es am ehesten.

Die Krämpfe wurden "nur noch" als Muskelschmerzen wahrgenommen, die Abstände der Anfälle vergrößerten sich.

Natürlich gab es Rückfälle. Auch die 8 Kuraufenthalte halfen mir nur kurzzeitig. Dr. Fehlinger motivierte mich immer wieder neu. Als Patientin war ich in Berlin-Buch gelandet und profitierte enorm von Magnesium Diasporal-Tabletten auf "Bezugsschein".

Nach 1990 wurde die mögliche Medikamentenpalette durchgetestet u nd das Richtige gefunden. Die Dosis wechselte.

Auch meine Arbeitsstelle veränderte sich. Statt 6 Std. galt es, 10 Std. und mehr vollen Einsatz zu bringen. Aber es klappte, die gesundheitlichen Beschwerden waren geringer als zuvor. Allerdings nahmen die Migräneattacken so zu, dass ich fast täglich zusätzliche Medikamente nehmen musste. Auch die HWS verursachte Schmerzen.

Privat veränderte sich auch einiges. Die Kinder waren aus dem Haus. Mein neuer Partner stand völlig hilflos da, als ich 1991 einen schweren Anfall hatte. Der Hausarzt - auch ein neuer - entnahm dem EKG - Myokarditis. Schnell klärte sich alles, der Hausarzt kontaktierte Dr. Fehlinger. Die Situation hält sich deutlich im grünen Bereich, wenn ich regelmäßig 800 - 1200 mg Magnesium täglich einnehme. Geblieben sind Magen- und Darmstörungen bei zu viel Mg. Mitte der 90er Jahre traten vermehrt HWS- und BWS-Beschwerden auf (mehrere Prolapse). Ich stellte mich bei Dr. Fauk auf Empfehlung des Neurochirurgen vor. Nach Rücksprache mit ihm und einem führenden Orthopäden, der eine OP ablehnte, regulierten physiotherapeutische und osteopathische Behandlungen innerhalb eines Jahres die Schmerzen. Erhöhte Mg-Gaben halfen dabei. Langsam fing mein Kopf an, die Schmerzen zu vergessen. Beruflich wurde ich zwar vorzeitig in den Ruhestand (EU-Rente) geschickt, doch dies kam andererseits meiner häuslichen Situation zugute. Regelmäßige Termine bei Herrn Dr. Fauk, der sehr viel Verständnis für alles zeigte, notwendige Untersuchungen einleitete und die Medikamente entsprechend erordnete, haben mir auf meinem Weg geholfen.

Nach 2003 dann auch für mich ein kostspieliges Thema; Mg-Verordnung nicht mehr zu lasten der GKV möglich!

Ich benötige täglich bis zu 1200 mg Mg, um einigermaßen "normal" leben zu können. (Trotzdem wird jede Nacht seit Jahren durch schmerzhafte Krampfanfälle unterbrochen.) Ohne entsprechende Mg-Gaben ist kurzfristig ein körperlicher Zusammenbruch vorprogrammiert!

Das hat auch der MDK der Barmer Wuppertal so gesehen, dem der entsprechende Antrag auf Mg zu lasten der Kasse von Herrn Dr. Fauk vorlag.

G. B., Dezember 2005

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2006-03-12