Trotz entsprechender klinischer Symptomatik wird Mg-Mangel zu selten differentialdiagnostisch in Betracht gezogen und Mg-Bestimmungen kaum durchgeführt, falls aber doch, werden die Ergebnisse falsch bewertet und Mg-Mangel-Patienten nicht erkannt (Liebscher&Liebscher 2004)
Bisher zu wenig berücksichtigt:
- Klinische Symptomatik des Mg-Mangels (Classen et al. 1986, Durlach 1992, Gärtner 2003, Seelig&Rosanoff 2003, Gerok et al. 2007, Rükgauer 2008)
- Neuromuskuläre Übererregbarkeit (Tremor, gesteigerte Sehnenreflexe, Muskelzuckungen, Tetanie, Krämpfe, Schmerzen, Verspannungen, Unruhe, Zittern, Schwindelgefühl, Reizbarkeit, Depressionen)
- Gastrointestinale Beschwerden (Spasmen, Diarrhoe, Obstipation, Bauchschmerzen)
- Kardiale Beschwerden (Tachykardie, Arrhythmie, Kammerflimmern, Extrasystolen, im EKG: QT-Verlängerung)
- Neurovegetative und psychosomatische Symptomatik
- Angeborene Mg-Verlusterkrankungen, d.h. genetisch-bedingter Mg-Mangel. Mehrere Gene und Genprodukte einschließlich Polymorphismen wurden identifiziert (Konrad&Weber 2002, Schlingmann et al. 2007, Alexander et al. 2008, Cao et al. 2008, Naderi&Reilly 2008)
- Intestinale Mg-Absorptionsstörungen
- Renale Rückresorptionsstörungen)
- Mg-Mangel als Risikofaktor für viele Folgeerkrankungen: Arrhythmien, Asthma, Ataxie, ADHS, CFS, kardiovaskuläre Erkrankungen (Arteriosklerose, Angina pectoris, Myokardinfarkt, Bluthochdruck), neurovaskuläre Erkrankungen (Schlaganfall, Kopfschmerz, Migräne, Verwirrtheit, Depression), Diabetes mellitus, Epilepsie, Osteoporose, Parkinsonismus, Präeklampsie, Stress-abhängige Erkrankungen, Lärmempfindlichkeit und Tinnitus, Muskelschwäche, Hypokalzämie, Hypokalämie (Durlach 1992, Rude 1998, Seelig&Rosanoff 2003, Classen et al. 2004, Gums 2004).
- Möglicher genetisch-bedingter Mg-Mangel mit Substitutionserfordernis (MMS: Magnesiummangelsymptomatik)
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